Erste Bewohner im Auengebiet

Das Auengebiet ist der neueste Teil des wachsenden Aussenbereichs des Papiliorama. Seit wenigen Wochen ist die natürliche Landschaft auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern in Betrieb. Ziel ist es, Lebensraum für seltene einheimische Vögel, Insekten und Reptilien von Feuchtgebieten zu schaffen und so ein Stück des «wilden Seelands», so wie es unsere Vorfahren kannten, zu zeigen.

In der Anlage gibt es verschiedene Teiche und Wasserläufe, die sich regulieren lassen, sodass ein natürliches Feuchtgebiet simuliert werden kann. Von eigens angelegten Schutzhütten aus können Besucherinnen und Besucher des Papiliorama die Bewohner des Auengebietes beobachten. Sie wurden dort nicht angesiedelt, sondern haben selbst ihren Weg in dieses kleine Stück Paradies gefunden.

Vom Erfolg des Projektes zeugen Aufnahmen, die im Herbst der Papiliorama-Besucher und Hobby-Ornithologe Kurt Räz mit seiner Fotokamera von den Beobachtungsposten in den Schutzhütten gelungen sind. So hat er etwa eine Zwergschnepfe fotografiert. Sie ist normalerweise in nördlichen Gefilden in Skandinavien und Osteuropa beheimatet. Doch auf ihrer Reise südwärts überqueren die Zwergschnepfen auch die Schweiz. Einzelne Exemplare suchen sich jedoch bereits in der Schweiz geeignete Habitate in Auengebieten.

Weiter konnte Kurt Räz auch zwei Wasserrallen beobachten und fotografieren. Die Wasserralle ist ein scheuer Vogel, der in fast ganz Europa und Asien lebt. Sie zählt zu den gefährdeten Vogelarten, die unter den gravierenden Zerstörungen ihres natürlichen Lebensraumes durch Entwässerungen, Deichbau und die Verbauung natürlicher Ufer leidet. Kein Zufall, dass sich die Wasserralle im neuen Auengebiet des Papiliorama wohlfühlt.