Belize: das Unglaubliche ist gelungen!

Papiliorama und die Regierung von Belize erschaffen riesigen biologischen Korridor von 280 km2. Der Minister für Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft, Umwelt und nachhaltige Entwicklung von Belize, Zentralamerika, unterzeichnete eine Rechtsverordnung, die heute die Schaffung eines der größten biologischen Korridors in Zentralamerika ratifiziert.

Das Papiliorama hat über seine lokale NGO mehr als drei Jahre lang an dieser gigantischen Aufgabe gearbeitet. Der neue Schutzkorridor verbindet nun das Papiliorama-Reservat in Belize mit anderen Schutzgebieten im Nordosten des Landes, bewahrt die von den Wäldern erbrachten Ökosystemleistungen (einschließlich der Niederschlagsmuster) und ermöglicht es Pflanzen und Tieren (darunter mehr als 26 Jaguare), sich frei zu bewegen.

Die Deklaration des Biologischen Nordostkorridors als Schutzgebiet markiert den Beginn einer neuen Ära und Kultur des Naturschutzes in Belize. Die Regierung von Belize hat sich verpflichtet, dieses Modell in anderen Teilen des Landes zu replizieren, um Wälder und andere natürliche Ressourcen zu schützen und nachhaltig zu nutzen. So wird sichergestellt, dass die heutigen und zukünftigen Generationen von den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen der Wälder profitieren können. Das Papiliorama, das seit 30 Jahren in Belize arbeitet, freut sich, dass es eine Vorgehensweise nach Schweizer Art nach Belize bringen konnte: einen starken öffentlich-privaten Dialog und eine auf gegenseitigem Vertrauen basierende Partnerschaft.

Der Biologische Nordostkorridor umfasst mehr als 280 km2 natürliche Lebensräume, die sich aus bestehenden Naturschutzgebieten und Privatland zusammensetzen. Die Verwaltung des Korridors wurde der Corozal Sustainable Future Initiative (CSFI) anvertraut, einer lokalen NGO, die von Papiliorama gegründet wurde und über die Papiliorama seine Projekte in Belize umsetzt. Dank der wertvollen Unterstützung zahlreicher Partner im In- und Ausland konnte das Papiliorama zudem 162,9 km2 Land erwerben, eine Voraussetzung für die Schaffung des Korridors. Ohne diese Hilfe, wofür das Papiliorama sehr dankbar ist, wäre der Korridor nicht zustande gekommen.

Die Schaffung dieses neuen Korridors ist das Ergebnis von mehr als 20 Jahren Arbeit. Der Direktor des Papiliorama, Caspar Bijleveld, hatte 1997 an den ersten Treffen zur Schaffung von biologischen Korridoren in Belize teilgenommen, einem ursprünglich von der Weltbank finanzierten Projekt. Er erinnert sich: «Ich machte zu dieser Zeit meinen Master in Belize und fand mich am ersten Verhandlungstisch wieder. Angesichts der Komplexität der divergierenden Interessen und der Schwierigkeit, alle beteiligten Akteure zu einer Einigung zu bewegen, dachte ich jedoch nicht, dass es jemals zu einem Ergebnis kommen würde. Die Arbeit war lang und hart, und besonders intensiv in den letzten drei Jahren. Dieser Erfolg wird weitreichende Auswirkungen auf Belize haben. Wir hoffen, dass der Prozess als Beispiel für die gesamte mittelamerikanische Region dienen wird».

30 Jahre Engagement in Belize
Die Stiftung Papiliorama arbeitet seit über dreißig Jahren in Belize, in Partnerschaft mit dem Burgers‘ Zoo in Arnheim, Niederlande. Im Jahr 1989 gründete sie eine Schwesterstiftung, die International Tropical Conservation Foundation (ITCF), die heute Waldschutzprojekte verwaltet. Im selben Jahr schuf sie das Naturschutzgebiet Shipstern (88 km2), das sie bis heute verwaltet und finanziert. Vor Ort in Belize werden die Schutzgebiete von der Corozal Sustainable Future Initiative (CSFI), einer lokalen NGO, die von Papiliorama gegründet wurde, verwaltet. Der Schutz der Wälder von Belize wird Jahr für Jahr durch Spenden von Besuchern des Papiliorama sowie durch die Unterstützung anderer zoologischer Gärten in der Schweiz und in Europa ermöglicht, namentlich des Walter-Zoos in Gossau (SG), des Zoologischen und Botanischen Gartens Wilhelma in Stuttgart, des Zoos in Köln (D) sowie des Tierparks der Auvergne (F).

Belize: ein kleines, aber relativ unberührtes zentralamerikanisches Land
Belize, ehemals Britisch-Honduras, wurde 1981 eine unabhängige Nation und ist eine der jüngsten Demokratien der Welt. Seine Stabilität zeichnet es in einer Region aus, die in den letzten Jahrzehnten viele politische Unruhen, darunter auch Bürgerkriege, erlebt hat. Dank seiner geringen Bevölkerungsdichte (derzeit etwa 360.000 Einwohner auf 22.000 Quadratkilometern) ist es relativ unberührt geblieben. Etwa 50 Prozent des Landes sind immer noch von natürlicher Vegetation bedeckt und 35 Prozent des Landes stehen unter irgendeiner Form von Schutz. Trotz vieler Herausforderungen ist Belize eines der wenigen Länder Zentralamerikas, in denen die Einrichtung biologischer Korridore zwischen Schutzgebieten landschaftlich und politisch noch möglich ist. Leider nähert sich die landwirtschaftliche Entwicklung rasch den letzten verbliebenen Waldflächen, was den Schutz dieser Korridore erschwert.

Institutionen, die den Erwerb der für die Schaffung des Korridors benötigten Grundstücke unterstützt haben:

  • WORLD LAND TRUST
  • Sympasis
  • Wilhelma
  • Stiftung Regenwald
  • Margrethe und Rudolf Gsell-Stiftung
  • Maya Behn
  • Mass Audubon
  • Aptenia Stiftung
  • Stiftung Ormella