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Systematik

OrdnungChiroptera
FamiliePteropodidae
Unterfamilie
GattungPteropus
ArtPteropus lylei

Beschreibung

Der Kopf der Flughunde ähnelt dem eines Hundes oder Fuchses. Er hat eine dreieckige Form mit spitzen Ohren und relativ großen Augen. Das Fell an Hals und Brust ist rötlich-braun. Das übrige Fell ist schwarzbraun. An seinem Schwanz ist die Wirbelsäule reduziert oder gar nicht vorhanden. Die Flügelmembranen ähneln denen anderer Fledermäuse. Die Flügelspannweite kann bis zu 0,7-1 m betragen. Das Gewicht des Hinterindischen Flughundes schwankt zwischen 500 und 800 g.

Biologie

Im Gegensatz zu den Fledermäusen sind Flughunde nicht lichtscheu und hängen tagsüber oft sogar in den obersten Ästen der Bäume an der Sonne. Dabei dienen die Flügel entweder um den Körper gewickelt als Regenschutz oder bei starkem Sonnenschein als Luftfächer zum Abkühlen. Flughundkolonien können einige Dutzend bis zu mehreren Millionen Tiere umfassen. Bei der Nahrungssuche legen sie oft weite Strecken zurück, auch grosse Distanzen übers Meer. Während des Flugs orientieren sie sich mit den grossen Nachtaugen und lassen sich von ihrem feinen Geruchssinn zu Nahrungsplätzen leiten.

Bei der Fülle an Fruchtbäumen in den tropischen und subtropischen Gebieten ist der Tisch für die Flughunde zu allen Jahreszeiten reichlich gedeckt. Sie verzehren pro Nacht bis zum Zweieinhalbfachen ihres Eigengewichts und bevorzugen Früchte wie Feigen, Mangos, Papayas, Bananen, Orangen, Datteln… (Genau genommen werden die Früchte mit der Zunge ausgepresst, der Fruchtsaft getrunken und der Pressrückstand wieder ausgespuckt.) Zudem suchen sie zur Nahrungsaufnahme auch Blüten auf und können dadurch zur Verbreitung der betreffenden Pflanzen beitragen. Sie suchen ihre Nahrung in einem Umkreis von 60 km und helfen durch die mit ihnen hin- und herreisenden Samen beim Erhalt des Regenwaldes mit. Viele Blüten, die an den Besuch von Fledertieren angepasst sind, öffnen sich erst in der Nacht. Leuchtende Blütenfarben fehlen meist, da sich der Bestäubungsvorgang ja nachts abspielt. Dafür entströmt den Blüten ein starker Geruch.

Die Geburten der Jungen innerhalb einer Kolonie sind synchronisiert und meist saisonal. Die Tragzeit beträgt fünf bis sechseinhalb Monate und das meist einzelne Jungtier wird drei bis sechs Monate lang gesäugt.

Lebensraum

Der Hinterindische Flughund lebt in Südostasien, insbesondere in Thailand, Vietnam und Kambodscha. Eine kleine Population gibt es auch in China.

Flughunde sind Bewohner von Wäldern, Sümpfen oder Mangrovengebieten. Zum Schlafen hängen sie meist an Bäumen, oft auf kleinen Inseln vor dem Festland.

Bedrohung

Viele Flughundarten spielen durch die Bestäubung von Pflanzen oder das Weitertragen von Samen eine wichtige ökologische Rolle, insbesondere auf kleinen Inseln. Oft werden sie jedoch als Schädlinge verfolgt, da sie auch in Obstplantagen und Gärten ihre Nahrung suchen. Die Zerstörung des Lebensraumes, die Jagd und die Tatsache, dass viele Arten auf kleinen Inseln endemisch sind (nur dort vorkommen), tragen darüber hinaus zur Bedrohung bei. Mindestens fünf Arten gelten als ausgestorben. Aktuell verschieben sich die Verbreitungsgrenzen der Flughunde aufgrund des voranschreitenden Klimawandels zunehmend.