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Systematik

OrdnungChiroptera
FamiliePhyllostomidae
Unterfamilie
GattungCarollia
ArtCarollia perspicillata

Beschreibung

Brillenblattnasen sind eher kleine Fledermäuse. Sie erreichen ein Gewicht von 9 bis 20 g. Das Fell dieser Tiere ist meist dunkelbraun gefärbt, einzelne Exemplare können auch hellbraun oder orange gefärbt sein. Das Gesicht ist durch die zugespitzten Ohren und das dicke Nasenblatt charakterisiert.

Biologie

Die Brillenblattnase bildet meistens Kolonien von 10 bis 100 Individuen (manchmal aber auch bis 1000 Individuen). Innerhalb dieser Kolonien bilden sie Haremsgruppen, die aus einem Männchen und bis zu acht Weibchen bestehen können. Die Männchen wachen eifersüchtig über ihre Weibchen und versuchen beständig, neue Weibchen zu finden. Andererseits bewachen die Haremsführer den Nachwuchs ihrer Weibchen, während diese auf Nahrungssuche sind und helfen nach deren Rückkehr, sie wieder zusammenbringen. Die überzähligen Männchen leben oft in Junggesellengruppen zusammen.

Wie andere Fledermausarten auch, bewegen sich Brillenblattnasen mithilfe ihrer Echoortung fort. Es scheint, dass sie sogar das leistungsfähigste System überhaupt haben.

Brillenblattnasen sind vorwiegend Fruchtfresser, ernähren sich aber auch von Pollen und kleinen Insekten. Sie bevorzugen Früchte der Pfefferpflanzen (Piper) und spielen eine wichtige Rolle in der Verbreitung derer Samen. Für einige Pflanzenarten fungiert Carollia vermutlich als Bestäuberin.

Zweimal im Jahr kann das Weibchen Nachwuchs zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt rund 105 bis 125 Tage; wie fast alle Fledermäuse bringen sie nur ein Junges zur Welt. Das Junge wiegt bei der Geburt lediglich 5 g.

Lebensraum

Die Brillenblattnase hat ein riesiges Verbreitungsgebiet von Mexiko bis nach Süd-Brasilien. Sie kommt auf Höhen von bis zu 1‘000 m vor. Die Brillenblattnasen leben, zum Beispiel, im Papiliorama-Reservat Shipstern in Belize in Zentralamerika.

Ihr Lebensraum sind meist Tropenwälder (vor allem sekundäre Wälder), aber auch Plantagen. Als Ruhequartiere dienen ihnen Höhlen, Felsspalten, hohle Baumstämme oder Gebäude.

Bedrohung

Die Bestände der Brillenblattnasen sind stabil.